Monday, March 19, 2007

Namibia

So, Ihr Lieben, jetzt komme ich doch endlich mal dazu, hier von meiner Namibia-Reise vom 2.12.-18.12.06 zu berichten. Erst ging es mit Air Namibia von Frankfurt (ca. 10 Stunden und nur 1 Std. Zeitverschiebung) nach Windhoek, der Hauptstadt von Namibia mit ca. 180.000 Einwohnern und eigentlich nur als Start- und Endpunkt einer Namibia-Reise zu empfehlen, da es eine ziemlich langweilige Stadt ist, in der es nicht allzuviel zu tun gibt. Übernachtet habe ich dort in Klein-Windhoek in einem netten kleinen Hotel (Roof of Africa), in dem man schnell auch andere Herumreisende kennenlernte.

Nach zwei Tagen vor Ort ging es dann mit Drifters auf die Namibia-Rundreise, im umgebauten Safari-Truck mit kompletter Zeltausrüstung. Und unser großes Glück -im Truck, der für 17 Leute ausgerichtet ist, fuhren wir mit nur 5 Leuten und 1 Guide - so hatten wir also Platz ohne Ende. Die Reise selbst führte zunächst in ein Drifter-eigenes Camp im Namib Rand Nature Reserve, dann weiter über die weltbekannten Dünen von Soussuvlei, dann nach Ghanab - mitten in der Pampa - dann nach Swakopmund, einem ebenfalls recht kleinem Städtchem am Meer (das Meer ist übrigens aufgrund eines kalten Meerestroms viel zu kalt zum Schwimmen), dann weiter über Cape Cross (zigtausend lärmende und stinkende Robben) nach Spitzkoppe (tolle Felsformationen), Twyfelfontein (jahrhundertealte Felsmalereien und Gravuren), nach Palmwag, eine kleine Palmoase in der Wüste, zu den beeindruckenden Epupa-Falls an der angolanischen Grenze und zuguterletzt in den gigantisch großen Etosha-Nationalpark. Wir sind in 12 Tagen ca. 3.500 km gefahren und haben eine Menge gesehen und erlebt, vor allem tolle Landschaften, Natur, Einsamkeit, die Weite des Himmels, irre Sternenhimmel. Das schöne an diesem Land ist, dass es bei einer fast 2,5-fachen Größe Deutschlands nur ca. 1.7 Mio. Einwohner hat und man sehr selten Menschen oder auch anderen Touristen begegnet.

Die Campgrounds sind zwar als solche ausgewiesen, aber im Grunde waren wir fast immer alleine dort und sie sind anders, als man es von normalen Campingplätzen kennt - meist halt nur ein mit ein paar Steinen markiertes Areal, wo man mit Glück noch eine Dusche mit fließendem Wasser und ein Klo hat, manchmal auch kein Wasser und 1 Plumpsklo, dazu eine Lagerfeuerstätte und ein gemauertes Tischchen sowie ein paar schattenspendende Bäume. Und man meistens völlig alleine ist. Rundherum laufen dann Strauße und Antilopen herum, natürlich ohne Zaun. Nur im Etosha-Park ist der Campground eingezäunt, aber das war auch gut so, denn die Löwen brüllten direkt neben dem Zelt, aber immerhin hinter dem Zaun.

So konnte man dann die Abende am Lagerfeuer genießen, wir brieten meist irgendein Antilopenfleisch auf dem Feuer, guckten in die Sterne und tranken ein paar Bierchen dazu.

Besonders beindruckend fand ich übrigens auch die gewaltigen Epupa-Wasserfälle. Das war für mich ein Ort, wo ich mit zig anderen Touristenbussen gerechnet hätte und dass man dort vielleicht für eine halbe Stunde zum Fotografieren abgeladen würde - so wie man das aus anderen Ländern, z.B. Amerika kennt. Aber nein, wir waren wieder fast die einzigen und zelteten direkt am Wasserfall. Rundherum vermischte sich das Einheimischen-Leben mit dem Leben im Camp. Auch als wir das Naturvolk der Himbas besuchten, wurden wir nicht mit dem Jeep dort hingekarrt, sondern wir liefen schön 2 Stunden in sengender Hitze zu den Himbas, gaben ihnen erstmal Gastgeschenke wie Maismehl, Zucker und Kaffee, durften uns dann alles ansehen und Fotos machen und dann liefen wir halt wieder 2 Stunden zurück. Es war also noch nicht dieser Instant-Schnell-Tourismus.

Ja, alles in allem war das wirklich eine tolle Reise und als ich wieder in Deutschland war, habe ich im Supermarkt wirklich erstmal Platzangst bekommen, soviele Leute habe ich in den ganzen zwei Wochen insgesamt in ganz Namibia nicht gesehen...

Und hier kommt mein Webalbum zu dieser Reise:
Namibia Safari Dezember 2006